Zoe-Jun sagte, die Stimmen die sie hörte, die Worte in ihrem Kopf würden sie nicht zu einer Irren machen, sondern sie würden sie dazu bringen irre zu werden. Sie habe Worte in ihrem Kopf, die sich gegenseitig widersprachen, für jede Möglichkeit gäbe es eine Stimme, darum könne sie sich nie entscheiden. Manchmal würden sie so laut werden, dass sie die Worte die jemand anders sagte nicht hören könne. Dass würde sie irre machen, manchmal, sagte sie, wisse sie nicht, ob diese Worte sie irre machen oder nur irre nervös. Sie würden sich zu einem Strudel zusammendrehen und unverständlich werden, sie würden widerhallen und sich verzerren, dass würde sie sogar blind machen. Der Stimmenstrudel würde farbig und so allumfassend werden, dass sie nur verschwommen sehen könnte, was um sie herum geschieht, ihr ganzes Leben lang. Manchmal, sagte sie, wäre es so einnehmend, dass sie sich die Welt in schwarz-weiß malen würde, in gut und böse, Himmel und Hölle, wie sie es sonst so falsch fände. Nur für eine Weile, bis sie wieder sehen könne, klar sehen, was um sie herum passierte. Sie sähe nichts mehr verschwommen, aber im Zeitraffer, Menschen, Gesichter, Tage, Wochen, Monate, Jahre... Und dann stünde sie plötzlich an der selben stelle wie schon vor zwei Jahren, doch sie sähe, was passiert und höre nicht mehr diesen Nebel aus Stimmen.
Damals dachte ich nur daran, dass ich mir nicht vorstellen könne, dass sie zwei Jahre an der selben Stelle bleiben würde oder könnte, doch heute denke ich, dass sie dies wohl anders meinte.

A.B.