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Richtungg Mond

An dem Tag als sie wieder aufstand wirkte sie so klar wie seit Wochen nicht, doch ich sah etwas in ihren Augen das mir Angst machte. Eine Angst die ich nicht verstand und von der ich doch genau wusste, dass sie sich erfüllen würde. Sie wirkte immer noch so schwach, dass ich nicht wusste wie sie es geschafft hatte aufzustehen und sich anzuziehen und sagte mir sie müsse gehen. Es solte das erste mal werden, dass ich sie anflehte zu bleiben und es sollte erste mal sein, dass ich ein glitzern in ihren Augen sehen sollte, wenn wir uns verabschiedeten. Sie schulterte ihren Rucksack und brach fast zusammen unter seinem Gewicht und ich sagte sie könne nicht gehen, da sie zu schwach wäre. Doch das konnte sie nicht abhalten, sie sagte sie hätte mir doch erklärt, warum sie umherzog und ging raus auf die Straße. Ich fragte sie wo sie denn hin wolle, und sie sah zum Himmel und sagte nur: Richtung Mond. Es war das letzte mal das ich sie sah, ich hätte ihr noch so viel sagen sollen, doch ich schwieg und sah sie nur weiter die Straße entlanggehen. Es war die allerletzte Chance, und ich hatte sie verstreichen lassen, aus meiner dummen Hoffnung heraus, sie würde wieder zurückkommen, wie jedes mal. Doch das tat sie nicht. Natürlich nicht.

Ihre Eltern wollten sie nicht einäschern lassen und bestatteten sie auf dem Friedhof in ihrem Heimatort, sie fesselten sie an einen Ort vor dem sie ihr Leben lang geflüchtet war und ich konnte nichts dagegen tun. Ich ging nicht zu ihrer Beerdigung, die sie nie gewollt hätte, sondern erst später zu ihrem Gefängnis unter der Erde. Nicht um um sie zu trauern, denn sie war nicht hier, sie konnte nicht hier sein, denn sie hätte es nicht gewollt und sie war doch nie da gewesen wo sie nicht sein wollte, sondern um etwas für sie zu holen, wo auch immer sie war. Als ich sie das letzte mal gesehen hatte und ich sie gefragt hatte, wo sie hin ginge, hatte sie gesagt: Richtung Mond. Ich behaupte nicht in diesen Tagen klar gedacht zu haben. Ich tat nur das, was ich als einzig richtig empfand und nahm etwas von der Erde unter der sie nun liegen musste, denn es war ihr nicht erlaubt frei zu sein, und trocknete sie zu Hause. In der nächsten Vollmondnacht ging ich mit ihr auf das Dach und begann mit ihr zu sprechen, ich hatte das erste mal seit ihrem Tod das Gefühl sie wäre bei mir. Ich sagte ihr so vieles, dass ich sie nie ganz verstanden hatte und vor allem, dass sie recht gehabt hatte, wie immer wenn sie mir etwas gesagt hatte, dass ich nicht sofort verstand, als sie gesagt hatte, dass man erst merkt, wiesehr man jemanden liebt, wenn dieser jemand fort war. "Ich habe nie jemanden geliebt wie dich, Zoe-Jun!" Ich holte Atem, hoffte das es tief genug war um ihr dieses eine mal, das sie meine Hilfe wirklich brauchte, helfen zu können und blies die Erde, in der mehr von ihr steckte, als in dem Grab in dem sie lag, Richtung Mond.

A.B.

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