Ich gehe durch die Straßen und sehe diese verzerrten Fratzen. Diese leeren Hüllen früher mal lebender Wesen, die starrend geradeaus liefen in ihren grauen Jacken und Mänteln auf ihren grauen Bürgersteigen zu ihren grauen Büroräumen um weiter zu starren, auf ihre grauen Monitore und abends wieder zurück zu gehen in ihre grauen Sardinendosen in denen sie wohnen. Tag für Tag, Woche um Woche um Gott sagen zu können sie hätten etwas aus dem gemacht, was er ihnen gegeben hätte. Weil sie alle an Gott glauben, weil Gott so groß ist, dass man nur tun darf, was er für gut hält und das ist, was seine Vertreter auf Erden sagen. Und solange es niemand sieht, wenn man ein braunes blitzen in den Augen hat, ist man ein guter grauer Mensch in einer guten grauen Welt. Gott ist diesen Fratzen so wichtig...
Ich habe blaue Augen und ich glaube an Gott ohne mich zu fühlen, als würde ich sündigen, denn ich habe mir diese blauen Augen nicht selbst gemacht. Wie diese grauen Fratzen mich ansehen, voller Angst und Ekel, stelle ich mir vor sie aufzuschlitzen mit meinen blauen Augen und wie ihr Blut aus ihnen herausspritzt. Und es überrascht mich ein wenig wenn aus einigen ein Schwall rötlich grauen Schleimes quillt während sich ein graues Meer über die ganze Stadt ergießt und sich warm um meine Knöchel legt und ich schließe meine Augen und gehe weiter. Und ich tue es wirklich, ich schließe meine Augen und gehe, wissend, das mein Blut jedes mal grauer wird, wenn ich sie schließe, weiter. Ich starre ein wenig, ich bin ein wenig grau und sehe die Fratzen nicht mehr, starrend und bleigrau.

A.B.